3 Farben Regel bei Kleidung

Im Laufe der Zeit sammeln sich die verschiedensten Kleidungsstücke an. Wie Du vielleicht weißt, bin ich vor kurzem umgezogen und durfte mich so einmal durch den gesamten Kleiderschrank wühlen. Was mir dabei alles in die Hände fiel, war teilweise erstaunlich. Doch ich habe aussortiert und mich rigoros von Accessoires und Kleidung verabschiedet. Dabei habe ich mich an die 3-Farben-Regel gehalten.

Vielleicht bist Du auch schon öfters über diese Regel gestolpert. Zum ersten Mal habe ich davon in der 10. Klasse gehört, als eine Mitschülerin mich für mein bewusstes Aussehen lobte. Dabei habe ich nicht mal aktiv auf die besagte Regel geachtet. Seit jeher ist sie aber ein fester Bestandteil geworden und erleichtert mir die Zusammenstellung eines Outfits am Morgen und teilweise auch die Auswahl von neuen Pieces beim Shoppen.

Warum sollte ich mich an maximal drei Farben halten?

Wie der sehr kreative Name „3-Farben-Regel“ schon andeuten lässt, beschränken wir uns in der Zusammenstellung eines Outfits auf maximal drei Farben. Wie immer in der Mode gilt: Die Regel ist mehr ein Leitfaden und kann Dir die morgendliche Auswahl an Kleidung erleichtern. Außerdem ist sie eine nette Shopping-Unterstützung, wenn man sich mal wieder in der großen Auswahl nicht entscheiden kann.

Dabei musst Du Dich natürlich nicht an diese Vorgabe halten. Sie kann Dir helfen Deinen bestehenden Style aufzupolieren, zu verfeinern oder über neue Stylingideen zu stolpern. Wie Du weißt, treffen wir in der Mode häufig auf das Sprichwort „Regeln sind zum Brechen da.“ Ansonsten würden wir Denim nicht miteinander kombinieren oder die Jeans immer noch als Arbeitskleidung betrachten.

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Für gewöhnlich greifen Menschen zu maximal zwei Farben. Mit zwei Farben lässt sich wenig falsch machen, es wirkt lässig und vereinfacht den Einstieg in die Grundlagen von Farbkombinationen. Somit bekommen wir ein erstes Gefühl dafür, welche Farben, Kontraste und Untertöne wichtig sind. Zumeist greifen wir unterbewusst auf bestimmte Kleidung zurück.

Für einen felsenfesten Stil mit Selbstbewusstsein-Garantie wollen wir aber nicht auf unterbewusstes Handeln setzen. Die dritte Farbe stellt Dir eine kleine Challenge und zwingt Dich zum aktiven Auseinandersetzen mit den vorhandenen Kleidungsstücken. An diesem Punkt entwickelt sich Dein persönlicher Stil, da Du schon bald Deine Favoriten erkennst und auf diese bewusst setzt.

Die 3-Farben-Regel bei Kleidung für mehr Farbkombinationen

Sobald Du Dich aktiv mit Farben auseinandersetzt, wirst Du schnell feststellen, dass zwei Farben beim Styling stark beschränkend sind. So gibt es einige Farben, die theoretisch funktionieren, aber in der Realität dann doch kein gutes Bild abgeben. Beispielsweise schmeicheln die Farben dem Teint nicht oder der farbliche Kontrast ist zu hart und sorgt für ein verzerrtes Bild. An dieser Stelle kommt die dritte Farbe ins Spiel.

Mit einer dritten Farbe stehen uns weitaus mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Beispielsweise kannst Du die dritte Farbe nutzen, um die Farben Deinem Teint anzupassen. Oder eine Art Brücke zwischen zwei Farben zu schlagen und den Kontrast aufzuweichen. Gerade dann, wenn Du Dich für sehr intensive Farben interessiert, dann ist eine dritte Farbe im Outfit fast unabdingbar.

Ein dezenter Stil mit analogen Farben

Möchtest Du Deine ersten Erfahrungen mit verschiedenen Farben sammeln, dabei aber nicht zu auffällige Outfits tragen, dann empfehle ich Dir analoge Farben. Über analoge Farben sprechen wir, wenn diese Farben auf dem Farbkreis nebeneinander liegen. Sie haben die Besonderheit besonders harmonisch, ruhig und dementsprechend dezent zu wirken. Allerdings kannst Du auch hier schon mit kräftigen Farben arbeiten. Ein sehr gutes Beispiel wäre Rot, Orange und Gelb.

Ergänze Komplementärfarben mit neutralen Farbtönen

Sobald ich über eine Farbkombination berichte, dann beginne ich meist mit einem Komplementärfarbkontrast. Dabei handelte es sich um zwei Farben, welche sich auf dem Farbkreis gegenüberliegen. Als konkretes Beispiel lässt sich dafür:

  • Violett und Gelb
  • Rot und Grün
  • Orange und Blau

Im Kunstunterricht sind Dir diese Pärchen bestimmt einmal begegnet. Bei diesen Farbkombinationen handelt es sich um ziemlich intensive Kontraste. Manch einer fühlt sich an dieser Stelle unwohl. Gerade bei einem blassen Teint können die intensiven Farben überwältigend wirken und die Haut noch blasser wirken lassen. Glücklicherweise kannst Du an dieser Stelle neutrale Farben einbauen.

Bei neutralen Farben handelt es sich um all jene Farben, die wir nicht auf dem Farbkreis vorfinden. Das Paradebeispiel dafür wäre Schwarz und Weiß und ihre jeweiligen Mischformen, wie beispielsweise Grau. Doch auch Braun zählt zu den neutralen Farben und bietet uns mit seinen verschiedenen Nuancen, wie Beige, ein breites Repertoire an Farbkombinationen.

Zum Beispiel lässt sich ein Outfit in Violett und Gelb wunderbar durch beigefarbene Kleidungsstücke ergänzen. So sorgt ein violetter Anzug für eine großartige Basis und lässt sich mit gelben Accessoires ergänzen. Für einen dezenteren Look bietet sich ein beigefarbener Trenchcoat an, welcher das Outfit harmonisiert und abrundet. Übrigens kann das Violett durch das Beige farblich intensiver auftreten.

3-Farben-Regel und triadische Farben

Da wir in Sachen Komplementärfarben schon von dem Farbkreis sprachen: Der Farbkreis gibt uns noch weitere Farbkombinationen vor. So richtig bunt wird es nämlich mit den triadischen Farben. Dabei handelt es sich um drei Farben aus dem Farbkreis, die einen gleichen Abstand zueinander aufweisen. Klingt jetzt im ersten Moment sicherlich komisch. Doch keine Angst, es ist einfacher ersichtlich an Beispielen. Sehr gute Beispiele für triadische Farben sind

  • Violett, Orange und Grün
  • Rot, Blau und Gelb

Vielleicht hast Du diese Farben schon einmal in verschiedenen Logos bemerkt. Auch in Outfits können wir dieses Prinzip anwenden. Damit Dir das Kombinieren von einer Triade auch richtig gelingt, möchte ich Dir noch einen Tipp mit an die Hand geben. Und dieser Tipp lautet 60-30-10.

Das 60-30-10-Prinzip

Diese Verhältnisaufteilung ist mir selbst noch relativ neu, aber in der Inneneinrichtung ein gebräuchliches Prinzip. Mit diesem Prinzip legst Du drei Farben und ihr entsprechendes Verhältnis zueinander fest. So gibt es eine Hauptfarbe, welche mit einem Anteil von 60 Prozent den Großteil ausmacht. Weiterhin gibt es eine Sekundärfarbe, welcher wir ca. 30 Prozent zukommen lassen und zuletzt eine Akzentfarbe. Die Akzentfarbe macht nur 10 Prozent des Outfits aus und sorgt für den Feinschliff Deines Stils.

Die Hauptfarbe

Mit 60 Prozent legt die Hauptfarbe die Grundstimmung des Outfits fest. Dabei gibt es keine konkreten Vorgaben, welche Farbe sich an dieser Stelle am besten eignet. So eignet sich Rot für einen besonders auffälligen und leidenschaftlichen Look. Dabei ist jetzt nicht zwanghaft die Rede von einem Outfit für ein Date. Auch auf der Arbeit kann sich rote Kleidung positiv auswirken, da das eigene Selbstbewusstsein einen ordentlichen Kick bekommt. Mehr Selbstbewusstsein, bessere Ergebnisse, erfolgreicherer Arbeitstag.

Auch das Erreichen der 60 Prozent kann ganz unterschiedlich ausfallen. Ein Anzug ist natürlich die einfachste Methode, um den Großteil des Outfits zu gestalten. Doch beispielsweise kannst Du auch die Hose und Schuhe auf die gleiche Farbe abstimmen. Einen sehr langen Mantel tragen, oder die Sonnenbrille, Tasche und einen oversize Hoodie in der gleichen Farbe tragen.

Die Sekundärfarbe

Die zweite Farbe ist von der Wahl der ersten Farbe abhängig. Die Sekundärfarbe dient zum Ausbalancieren und legt den Grundstein für ein gelungenes Farbkonzept in Deinem Outfit. Hierbei würde ich immer auf ein „Gegenteil“ tippen. Hast Du Dich beispielsweise für ein intensives Rot entschieden, dann sollte die Zweitfarbe leichter und heller Natur sein. Beispielsweise bietet sich Hellblau oder ein pastelliges Blau dafür an.

Ist die Hauptfarbe hingegen eine helle Farbe, dann darf die Sekundärfarbe intensiv und auch dunkler ausfallen. Versuche für die Sekundärfarbe immer einen Kontrast zu entwickeln.

Zu guter Letzt: die Akzentfarbe

Nun kommen wir wirklich zum eigentlichen Stil. Die Akzentfarbe sorgt für den letzten Feinschliff und kann Dein Outfit zu einem hinreißenden Blickfang oder einem kunterbunten Wirrwarr machen. Mit der Akzentfarbe legen wir einen Fokus fest und heben bestimmte Punkte des Outfits hervor. So kann eine akzentuierende Tasche den Blick auf Deinen neuen Mantel, die tolle Sonnenbrille oder die luftige Bluse lenken.

Schuhe in Akzentfarbe lenken den Blick auf die Beine. Hier kannst Du mit einer hochwertigen Hose oder einem sehr langen Mantel punkten. Übrigens kannst Du mit abgesetzten Schuhen auch für optisch längere Beine sorgen – insbesondere, wenn das Modell einer Marlenehose entspricht.

Bei der Wahl einer Akzentfarbe nehmen wir das absolute Extrem. Dies kann ein absolut neutraler Ton oder ein lebhafter Farbklecks sein. Auch hier ist die richtige Wahl von Deiner Hauptfarbe abhängig. Übrigens gibt es bei der Auswahl der Farben keine Reihenfolge. So kann Deine Ausgangslage die Akzentfarbe oder die Hauptfarbe sein. Dir sind hier keine Grenzen gesetzt.

Mehr über Farben & Kleidung

Platzt Dein Kopf gerade vor kreativen Ideen? So geht es mir sehr oft, wenn ich mich ein bisschen genauer mit einem Thema, wie zum Beispiel der 3-Farben-Regel, auseinandersetze. Und um Deinen Ideenreichtum noch weiter anzureichern, habe ich hier noch zwei weitere Beiträge, die Dir möglicherweise noch mehr Inspiration bereiten. Viel Spaß beim Lesen, und lasse mich gerne an Deine Ideen teilhaben. TTYL.

Schwarz & Braun kombinieren

Ok – ich weiß, dass man diese Farbkombination eher argwöhnisch beäugt. ABER! Ich finde sie mittlerweile total underrated. Mit der richtigen Silhouette kannst Du aus den beiden Farben gemütliche Lounge-Outfits oder elegante Outfits für die Arbeit kreiieren. Ich muss dieses Jahr unbedingt neue Bilder erstellen und Dir meine Ideen zeigen. Schaue gerne einmal bei dem Beitrag vorbei: Schwarz und Braun kombinieren.

Weite Hosen kombinieren

Mein Go-to-Hosen-Stil: weite Hosen. Von casual bis hin zu chic kannst Du mit einer weiten Hosen alles kreieren. Und mit den aktuellen Trends für weite Jeans oder Cargohosen, fühle ich mich nur noch stärker bestätigt. Probiere es also unbedingt aus! Möchtest Du mehr über die Hosen erfahren, dann findest Du den Beitrag hier: weite Hosen kombinieren.

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